Facharzt Nuklearmedizin
Der Facharzt Nuklearmedizin FMH ist spezialisiert auf die Diagnostik mittels funktioneller und molekularer Bildgebung und der Therapie mit radioaktiven Stoffen. Nuklearmedizinische Untersuchungen finden zum Beispiel bei Erkrankungen von Stoffwechselvorgängen und Durchblutungsverhältnissen von Knochen, Schilddrüsen, Herzen und weiterer Organe statt. Bei diagnostizierten Tumoren kann die Nuklearmedizin die konventionelle Diagnostik verbessern. Therapeutisch werden zum Beispiel Schilddrüsenerkrankungen mit radioaktivem Jod behandelt. Daraus ergibt sich speziell hier eine enge Zusammenarbeit mit dem Endokrinologen, aber auch zu anderen Fachgebieten.
Weiterbildung Facharzt Nuklearmedizin
Die Ausbildungsdauer des Assistenzarztes Nuklearmedizin dauert fünf Jahre. Sie kann bis zu fünf Jahren fachspezifisch erfolgen. Dabei muss mindestens einmal die Klinik gewechselt werden. Oder mindestens drei (oder vier) Jahre fachspezifisch in der Nuklearmedizin und wahlweise ein bis zwei Jahre nicht fachspezifisch. Dies erfolgt dann in einem fach nahen Gebiet wie der Kardiologie, Neurologie, Onkologie, Radio-Onkologie, Endokrinologie / Diabetologie oder einer wissenschaftlichen Disziplin wie die Radiochemie/-pharmazie, Radiobiologie oder Radiophysik.
Ausbildung Facharzt Nuklearmedizin FMH
Die Ausbildung zum Facharzt Nuklearmedizin beinhaltet unter anderem Punkte wie:
- Basiswissen: Anatomie und Physiopathologie, Physik und Apparatekunde, Pharmakologie Radiochemie, Radiopharmazie, Biokinetik, Radiobiologie, Biostatistik, Strahlenschutz etc.
- Praktische Kenntnisse und Fähigkeiten in den fachlich gebräuchlichen Radiopharmaka unter Berücksichtigung von Alter und allfälliger Insuffizienzen und den Neben- und Wechselwirkungen, Arzneimittelprüfung (generell, ethisch und wirtschaftlich), Arzneimittelgesetz
- Erwerb klinischer Fertigkeiten z. B. Indikationsstellungen beurteilen und Kontraindikationen und Risiken der nuklearmedizinischen Untersuchung oder Therapie erkennen, Kenntnisse in der Durchführung verschiedener nuklearmedizinischer Therapiemöglichkeiten inklusive deren Nachbehandlung, Hybridbildgebung, fachliche Qualitätssicherung, nuklearmedizinische Untersuchungen mit anderen bildgebenden und nicht-bildgebenden Verfahren zu vergleichen und zu beurteilen, Patientensicherheit, Beherrschen von Notfallsituationen und entsprechende Wiederbelebungsmassnahmen
- technische Kompetenzen wie Bildverarbeitung, Datenverarbeitung, Statistik, Informatik, Dosimetrie, Verabreichung von Radiopharmaka und Röntgenkontrastmitteln, Markierung von Radiopharmaka und Blutzellen, Strahlenschutz und Qualitätskontrolle
Anstellung Facharzt Nuklearmedizin
Nach absolvierter nuklearmedizinischer Ausbildung findet der Assistenzarzt Nuklearmedizin einen ersten Job als Oberarzt Nuklearmedizin überwiegend in einem öffentlichen oder privaten Klinikum oder in einem Universitätsspital. Ein weiterer Karriereschritt als leitender Arzt Nuklearmedizin oder eine attraktive Stelle als Chefarzt Nuklearmedizin stehen ihm durch weitere Fort-, Weiterbildung und einer oft gewünschten Professur offen. Eine Anstellung in einer Praxis ist möglich, jedoch zählen wir in der Schweiz wenige solch spezialisierte nuklearmedizinische Praxen.