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Facharzt Pathologie

Der Facharzt Pathologie FMH ist oft auch als Spezialist für Obduktionen und Autopsien bekannt und wird so mit dem Gerichtsmediziner / Rechtsmediziner verwechselt. Allerdings umfasst dieses Tätigkeitsgebiet nur etwa 5-10 %. Der grössere Teil untersucht der Pathologe verschiedene Arten von Gewebeproben oder ganzen Organen. Seine Hauptaufgaben sind unter anderem die mikroskopischen und makroskopischen Befundungen von kleinen Gewebsstücken, oder auch von Operationspräparaten (Resektate), die im Rahmen von Spiegelungen (Biopsien) entnommen werden, die mikroskopische Musterung von Zellverbänden und Zellen aus Körperflüssigkeiten oder -oberflächen auf Krebszellen oder ihre Vorstufen (Zytologien). Ausserdem die intraoperative Schnellschnittdiagnostik und die klinische Obduktion, um klinisch unklare Erkrankungen und den Erfolg / Misserfolg einer Behandlung aufzuklären. Es ist durchaus auch möglich, dass man den Pathologen zum Beispiel während einer Operation / einem chirurgischen Tumoreingriff antrifft. Dort entnimmt er frisches Gewebe für die Untersuchung.

Weiterbildung Facharzt Pathologie

Der Assistenzarzt Pathologie bildet sich während mindestens fünf Jahren zum Facharzt Pathologie weiter. Dies sind vier bis ausschliesslich fünf Jahre fachspezifische Weiterbildung in der klinischen Pathologie, inkludiert sind mindestens sechs Monate Zytopathologie. Die Ausbildung in der Zytopathologie hat an einer dafür anerkannten Weiterbildungsstelle zu erfolgen. Als Option kann ein Jahr der Weiterbildung in der Neuropathologie oder eine MD-PhD Weiterbildung angerechnet werden. Mindestens zwei Jahre bildet sich der angehende Pathologe an einer A-Klinik weiter. Ein Teil der Ausbildung in der Pathologie muss aber auch mindestens an einer zweiten Weiterbildungsstätte erfolgen.

Ausbildung Facharzt Pathologie FMH

In der Ausbildung werden dem Assistenzarzt Pathologie unter anderem Kenntnisse der allgemeinen und der fachspezifischen Pathologie vermittelt. Dies sind zum Beispiel:

  • Diagnostik und Forschung, diagnostisches Vorgehen unter besonderer Berücksichtigung von pathomorphologischen Vorbefunde sowie der Umgang mit differentialdiagnostischen Herausforderungen
  • Kenntnisse über die klinischen Konsequenzen von pathologisch-anatomischer Diagnostik und der molekularen Grundlagen bei der Krankheitsentstehung
  • interdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedenen anderen medizinischen Fachgebieten
  • Kenntnisse über das medizinische, wissenschaftliche und ökonomische Umfeld der Spitäler und Labors und deren Umsetzung
  • gesetzliche Grundlagen und die einschlägigen Bestimmungen über die Durchführung von Autopsien und das Bestattungswesen
  • Vorsichts- und Sicherheitsmassnahmen im Autopsiesaal und im Labor, speziell in der Verarbeitung von infektiösem Untersuchungsgut

Schwerpunkt Zytopathologie

Der Inhaber des Schwerpunktes Zytopathologie hat spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten in der Zytologie (Zelllehre) die unter anderem in der gynäkologischen Vorsorge und in der allgemeinen und speziellen Zytologie der Organe angewendet wird. Die Ausbildung zum Zytopathologen dauert zwölf Monate. Für den Erwerb des Schwerpunktes Zytopathologie ist der Facharzttitel Pathologie Voraussetzung.

Schwerpunkt Molekularpathologie

In der Molekularpathologie werden molekularbiologische Untersuchungen an Zell- und Gewebsmaterial sowie Körperflüssigkeiten durchgeführt und interpretiert. Der Molekularpathologe erhält damit die Möglichkeit infektiologische, tumoröse, hereditäre und andere Erkrankungen genotypisch zu charakterisieren und dieses erweiterte Befundspektrum in die funktionelle Diagnostik einzubringen. Eine weitere besondere Bedeutung kommt der Molekularpathologie dabei in der Therapie-Prädiktion gezielter Medikamente zu. Die Weiterbildung für den Schwerpunkt Molekularpathologie beträgt zwölf Monate. Ein bereits vorhandener Facharzt für Pathologie ist Bedingung.

Anstellung Facharzt Pathologie

Der ausgebildete Assistenzarzt Pathologie findet danach eine Stelle als Oberarzt Pathologie in einem Spital oder als Facharzt Pathologie in einem Labor oder einem pathologischen Institut. Die weitere Karriere als leitender Pathologe oder einen Job als Chefarzt Pathologie steht im mittels weiteren Aus- und Fortbildungen offen.

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