Facharzt Pneumologie
Der Facharzt Pneumologie macht Abklärungen und Behandlungen bei Patientinnen und Patienten mit Atemwegs- oder Lungenerkrankungen. Der Pneumologe wird oft auch als Lungenarzt bezeichnet. Er befasst sich mit der Struktur und Funktion der gesunden und kranken Atmungsorgane. Neben der Prävention gehört die diagnostische und therapeutische Möglichkeit zur Behandlung von Lungenerkrankungen dazu. Dabei kommt der Pneumologe oft mit anderen Fachbereichen in Kontakt. So zum Beispiel mit der Allergologie / Immunologie, Intensivmedizin, Schlafmedizin, Arbeitsmedizin oder der Thoraxchirurgie.
Der Pneumologe behandelt stationäre und ambulante Patienten mit pneumologischen Krankheitsbildern und wird fachübergreifend für pneumologische Konsilien hinzugezogen. Pneumologische Krankheitsbilder sind z. B. Asthma, Lungenembolie, Lungenentzündungen, chronische Bronchitis, Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) oder Tuberkulose. Zur Abklärung dieser Erkrankungen stehen dem Lungenarzt moderne diagnostische Methoden zur Verfügung. Das Spektrum der von ihm eingesetzten Therapien ist sehr vielseitig.
Weiterbildung Facharzt Pneumologie
Der Assistenzarzt Pneumologie bildet sich während insgesamt mindestens sechs Jahren weiter. Dies geschieht in drei Jahren nicht fachspezifischer Weiterbildung in der klinischen Allgemeine Innere Medizin (AIM). Ein bereits bestehendem Facharzttitel AIM wird angerechnet. Die fachspezifische klinische Weiterbildung in der Pneumologie erfolgt während zwei bis drei Jahren. Bis zu einem Jahr klinische Weiterbildung kann in der Intensivmedizin an einer anerkannten Weiterbildungsstätte der Kategorie A angerechnet werden.
Ausbildung Facharzt Pneumologie FMH
Die pneumologische Ausbildung beinhaltet unter anderem theoretische Kenntnisse über
- Anatomie, Physiologie, pathologischen Anatomie und Pathophysiologie der Atmungsorgane
- das Verständnis für die in der Pneumologie verwendeten labortechnischen und bildgebenden diagnostischen Verfahren in Prävention, Diagnostik und Therapie von Lungen- und Pleuraerkrankungen, besonders der allergischen, immunologischen, berufsbedingten, neoplastischen Lungenerkrankungen
- Kompetenz in Prävention, Diagnostik und Therapie von infektiösen Lungenkrankheiten, einschliesslich der Tuberkulose und deren Resistenzprobleme, Verständnis der chirurgischen, chemo- und radiotherapeutischen Behandlungsprinzipien von Lungenerkrankungen
- Schlafmedizin, respiratorischer Intensivmedizin und Intermediate Care
- Kompetenz in der Prophylaxe von Lungenkrankheiten wie Berufskrankheiten, Allergie, Infektionskrankheiten, Luftverschmutzung, Raucherentwöhnung
Bezüglich den praktischen Fertigkeiten und Kompetenzen wird während der Ausbildung zum Beispiel vermittelt
- Möglichkeiten der klinische Untersuchungsmethoden
- Selbständige Interpretation von Röntgenbildern und CT’s, mikroskopischer Untersuchungen von Sputum, Pleuraflüssigkeit und bronchoalveolärer Lavage, Interpretation immunserologischer Untersuchungen sowie der entsprechenden präventiven und therapeutischen Methoden
- Kenntnisse von Spezialtherapien: Rehabilitation, Aerosole und Inhalationstechniken, Atemphysiotherapie, Sauerstofftherapie, CPAP-Therapie, nicht-invasive Ventilation bei akuten und chronischen Atmungsproblemen und mechanische Heimventilation
- Kenntnisse der medikamentösen Produkte und Substanzen, die heute in der Diagnostik und Therapie
Anstellung Facharzt Pneumologie
Der ausgebildete Assistenzarzt Pneumologie findet eine erste Stelle als Oberarzt Pneumologie überwiegend in einem öffentlichen oder privaten Spital oder einer Universitätsklinik. Meistens ist diese Abteilung in der Inneren Medizin integriert. Eine weitere Karriere als leitender Arzt Pneumologie oder einen attraktiven Job als Chefarzt Pneumologie stehen durch weitere Aus-, Weiterbildung und einer oft vorausgesetzten Professur offen.