Facharzt Kinderchirurgie
Der Facharzt Kinderchirurgie FMH diagnostiziert und behandelt angeborene Fehlbildungen, spezielle Erkrankungen, Unfälle und Unfallfolgen von Kindern und Jugendlichen. Das Patientengut des Kinderchirurgen setzt sich aus Säuglingen, sich entwickelnden Kinder bis zu Jugendlichen zusammen.
Wie es der Begriff schon andeutet ist er stark operativ tätig und versorgt zum Beispiel Leistenbrüche, Nabelbrüche, Verletzungen nach Unfällen, Missbildungen, Fehlstellungen, wachstumsbedingte Verformungen und krankhafte Degenerationen und operiert zum Beispiel auch Darmverschlüsse. Er ist dazu in den nötigen Operations-, Gips- und Verbandstechniken versiert. Vor und nach der Operation sind Gespräche mit den Kindern, Jugendlichen und ihren Angehörigen ein wichtiger Punkt. Der Facharzt Kinderchirurgie sollte nebst seinem operativen Handwerk auch gute kommunikative Fähigkeiten mitbringen. Seine Hauptaufgabe besteht somit in der Abklärung vor einer Operation, den operativen Eingriffen sowie der Nachbehandlung der Patienten.
Weiterbildung Facharzt Kinderchirurgie
Der Assistenzarzt Kinderchirurgie absolviert total mindestens sechs Jahre Weiterbildung bis zur Facharztprüfung. Diese beinhaltet eine fachspezifische Weiterbildung von vier Jahren in einer anerkannten Weiterbildungsstätte für dieses Fach. Ein Jahr davon muss an einem Unispital absolviert werden und es hat mindestens ein Klinikwechsel stattzufinden. Die weiteren zwei Jahre sind in der Chirurgie oder orthopädischen Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates zu absolvieren. Alternativ ist es auch möglich davon ein Jahr in der Gynäkologie, Handchirurgie, Neurochirurgie, etc. zu absolvieren.
Ausbildung Facharzt Kinderchirurgie FMH
Während der Ausbildung werden unter anderem allgemeine Kenntnisse vermittelt wie:
- Diagnostik und Therapie von akuten und chronischen Erkrankungen bei Neugeborenen, Säuglingen und heranwachsenden Kindern
- normales und pathologisches Wachstum und physische Entwicklung in den verschiedenen Stufen der Kindsentwicklung
- Massnahmen zur Prävention von chirurgischen Krankheiten und Unfällen bei Kindern und Jugendlichen
- Rehabilitationsmöglichkeiten
Im Bereich der praktischen und theoretischen kinderchirurgischen Kenntnisse wird unter anderem vermittelt:
- Fähigkeit zur Beurteilung und Behandlung von Traumata und Polytrauma
- Allgemeine Diagnostik, inkl. instrumenteller Untersuchungsverfahren wie Endoskopie, Probeexzision, Probepunktion sowie Fähigkeit zur Integration deren Resultate in den Behandlungsplan
- Embryologie, Epidemiologie, Ätiologie, Pathogenese und Prognose kinderchirurgischer Fehlbildungen, Erkrankungen und Verletzungen
- Indikationsstellung und Durchführung der operativen und konservativen Behandlung kinderchirurgischer Erkrankungen, Fehlbildungen und Verletzungen
- Schmerzbekämpfung und Anästhesieverfahren
- Wiederbelebung, Intubation und künstliche Beatmung, Schocktherapie, Infusions- und Bluttransfusions-Therapie, Reanimationsmassnahmen und Behandeln lebensbedrohlicher Zustände
Weiterbildung Schwerpunkt Kindernotfallmedizin
Die Ausbildungsdauer für den Erwerb des Schwerpunktes Kindernotfallmedizin dauert zwei Jahre. Ein Jahr kann im Rahmen der Ausbildung zum Facharzt Kinder- und Jugendmedizin oder zum Facharzt Kinderchirurgie angerechnet werden. Der Kindernotfallmediziner erkennt dringliche Krankheiten oder Unfälle. Er besitzt die manuellen Fähigkeiten und Kompetenzen die für eine Erstbeurteilung und -behandlung nötig sind. Gegebenenfalls zieht er weitere Spezialisten bei oder bereitet die Patienten für eine allfällige Verlegung in eine andere Klinik vor.
Anstellung Facharzt Kinderchirurgie
Der ausgebildete Assistenzarzt findet eine erste Stelle als Oberarzt Kinderchirurgie an einem meistens spezialisierten Kinderspital. Eine weitere Job Entwicklung vom leitenden Arzt Kinderchirurgie Richtung Chefarzt Kinderchirurgie ist möglich. Die Stellen hierzu sind durch die zentralisierte Organisation sehr rar. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.