Facharzt Neurologie
Der Facharzt Neurologie FMH - auch Neurologe genannt - behandelt Patienten mit akuten, chronischen und stationären neurologischen Krankheiten oder Verletzungen nach Unfällen. Der Neurologe ist spezialisiert auf die Erkennung und Vorbeugung, auf die Neurophysiologie, Schlafmedizin, konservative Behandlung und Rehabilitation des zentralen, vegetativen und peripheren Nervensystems einschliesslich der Muskulatur. Dies können neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Hirntumor, Lähmung, Nervenverletzung und -entzündung und Multiple Sklerose (MS) sein.
Dabei wendet er meistens eine klinische Diagnosestellung aufgrund einer körperlichen und psychosozialen Anamnese mittels körperlicher und neurologischer technischer Untersuchung an. Zu den technischen Untersuchungsverfahren zählen unter anderem Elektroenzephalographen, zerebrovaskuläre Sonographie, Transkranial- und Extrakranial-Gefäßdoppler, TMS-Neuronavigationssysteme und implantierbare Neurostimulatoren.
Weiterbildung Facharzt Neurologie
Die Ausbildungsdauer des Assistenzarztes Neurologie dauert sechs Jahre. Diese erfolgt während eines nicht fachspezifischen Jahres in der Allgemeine Innere Medizin. Fachspezifisch während drei bis vier Jahren in der Neurologie, Neurorehabilitation oder der Paraplegiologie. Und mindestens ein bis zwei Jahre in der Neurophysiologie und Schlafmedizin.
Ausbildung Facharzt Neurologie FMH
Die Ausbildung zum angehenden Neurologen beinhaltet unter anderem Punkte wie:
- generelle neurologische Grundversorgung und neurologische Zentrumsfunktion einer Klinik
- stationäre und ambulante Behandlung von Patienten mit neurologischer Hauptdiagnose und konsiliarisch mit anderen Fachgebieten wie der Allgemeine Innere Medizin, Chirurgie, Neurochirurgie
- Grundlagen Verhaltensneurologie und der Neuropsychologie, neurologisch relevanter Schlaf- und Vigilanzstörungen, hereditärer Krankheitsbilder einschliesslich der Indikationsstellung für eine humangenetische Beratung, Hirntoddiagnostik
- Funktionsdiagnostik des autonomen Nervensystems und Neurophysiologie von den vier Gebieten EEG, ENMG, zerebrovaskuläre Sonographie und Schlafmedizin
- Funktionsanalysen bei peripheren und zentralen Bewegungsstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Sprach-, sowie Sprech- und Schluckstörungen
- Notfallstation und Intensivpflegestation
- interdisziplinäre und konsiliarische Zusammenarbeit mit der Psychiatrie, Neuroradiologie, ORL, Neurochirurgie, Opthalmologie, Pädiatrie, Pathologie, etc.
- Erstellung von Rehabilitationsplänen, Überwachung und Bewertung der Anwendung von Rehabilitationsverfahren
- Wiederbelebung, das Basis-Monitoring und die initiale Therapie
Anstellung Facharzt Neurologie
Nach absolvierter neurologischer Ausbildung findet der Assistenzarzt Neurologie einen ersten Job als Oberarzt Neurologie überwiegend in einem öffentlichen oder privaten Klinikum oder einem Universitätsspital. Ein weiterer Karriereschritt als leitender Arzt Neurologie oder eine attraktive Stelle als Chefarzt Neurologie stehen ihm durch weitere Fort-, Weiterbildung und einer oft gewünschten Habilitation offen. Eine Anstellung in einem MVZ oder die Gründung oder Übernahme einer neurologischen Praxis ist eine weitere Möglichkeit.