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Facharzt Radio-Onkologie / Strahlentherapie

Der Facharzt Radio-Onkologie / Strahlentherapie ist spezialisiert auf die Behandlung von gutartigen und bösartigen Erkrankungen mit ionisierenden Strahlen. Dies beinhaltet auch die Kombination mit strahlensensibilisierenden und radioprotektiven Substanzen, sowie eine konkomitante Chemo-, Hormon- oder Immuntherapie sowie Hyperthermie. Der Radio-Onkologe ist befähigt, selbständig oder in Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen onkologische Gesamtkonzepte (Operation, Systemtherapie, Strahlentherapie) zu erarbeiten. Weiter ist er in der Lage die Indikation zur strahlentherapeutischen Behandlung bei malignen und benignen Veränderungen zu stellen und in radioonkologischen Einheiten eigenverantwortlich die Therapie durchzuführen.

Die Radio-Onkologie nimmt folglich in der multimodalen und interdisziplinären Behandlung onkologischer Patienten eine entscheidende Stellung ein. Im Mittelpunkt dieses Faches steht die primäre Versorgung der Patienten aus umfassender klinischer Sicht in Verbindung mit der Anwendung modernster Technologien. Das Fach der Strahlentherapie gehört zu den eher neueren Disziplinen, obwohl die Anwendung ionisierender Strahlung zur Tumorbekämpfung bereits auf das Jahr 1896 zurückgeht, indem erstmals erfolgreich ein Mammakarzinom behandelt wurde.

Weiterbildung Facharzt Radio-Onkologie / Strahlentherapie

Der Assistenzarzt Radio-Onkologie / Strahlentherapie bildet sich während insgesamt mindestens fünf Jahren weiter. Dies geschieht fachspezifisch während vier Jahren in der klinischen Radio-Onkologie / Strahlentherapie in einem ausbildungsberechtigten Spital. Und während einem Jahr nicht fachspezifische Weiterbildung zum Beispiel in der Allgemeine Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie, Pädiatrie, Medizinische Onkologie, Radiologie und weitere.

Ausbildung Facharzt Radio-Onkologie FMH / Strahlentherapie

Der Inhalt der radioonkologischen Ausbildung beinhaltet unter anderem Punkte wie:

  • Strahlenphysik; Aufbau der Materie, Strahlenarten, Wechselwirkungen von Strahlen mit Materie, Interpretation von Tiefendosiskurven, Auswahl der geeigneten radioonkologischen Therapieverfahren, Messverfahren, Dosimetrie ionisierender Strahlung, Strahlungsnachweis- und Dosismessverfahren
  • Strahlenschutz; Grundprinzipien des Strahlenschutzes, gesetzliche Grundlagen und Ausführungsbestimmungen, Dosisbegriffe im Strahlenschutz, Dosimetrie, Risiken und Optimierung bei Anwendung von ionisierenden Strahlen
  • Strahlenbiologie; Strahleneffekte in biologischen Systemen, Bedeutung von Fraktionierung und Dosisleistung, biologische Erklärungen von Strahlenreaktionen, Strahlenrisiko und Späteffekte von therapeutischen Strahlen
  • Tumorbiologie; Grundlagen der Molekularbiologie, Zellaufbau, Zellzyklus, Zellwachstum und Zellteilung, Zelle und extrazellulärer Raum
  • Apparatekunde
  • Radioanatomie; Kenntnisse in verschiedenen bildgebenden Verfahren (CT, MRI, PET, Szintigraphie, Sonographie, Endosonographie etc.)
  • Allgemeine Onkologie
  • Informatik

Anstellung Facharzt Radio-Onkologie / Strahlentherapie

Der ausgebildete Assistenzarzt Radio-Onkologie / Strahlentherapie findet danach eine erste Stelle als Oberarzt Radio-Onkologie überwiegend in einem öffentlichen oder privaten Krankenhaus oder einer Universitätsklinik. Eine weitere Karriere als leitender Arzt Radio-Onkologie oder eine attraktive Stelle als Chefarzt Radio-Onkologie / Strahlentherapie stehen durch weitere Fort-, Weiterbildung und einer oft vorausgesetzten Habilitation offen.

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