Zum Inhalt springen

Facharzt Intensivmedizin

Der Facharzt Intensivmedizin FMH befasst sich mit schweren oder gar lebensbedrohlichen Zuständen nach Unfällen, schweren Erkrankungen oder nach grösseren Operationen. Die Intensivmedizin ist pflegerisch und technisch ein aufwendiges Gebiet mit einem hohen technischen und personellen Betreuungsaufwand. Der Facharzt übt seine Tätigkeit in der Intensivmedizin meistens in speziell dafür ausgestatteten und geschützten Abteilungen / Bereichen innerhalb eines Spitales aus – der sogenannten Intensivstation. Die Intensivstation wird auch IMC (Intermediate Care), ICU (Intensiv Care Unit), IST (Intensivtherapiestation) oder IPS (Intensivpflege-Station) genannt. Der Facharzttitel Intensivmedizin wird entweder mit dem Curriculum für die Betreuung Erwachsener oder dem Curriculum für die Betreuung von Säuglingen und Kinder erworben. Es ist ein eigenständiger Facharzttitel. Oft – und die Gesellschaft empfiehlt dies auch – basiert er auf einem bereits erworbenen Titel wie z. B. Anästhesie, Allgemeine Innere Medizin, Pädiatrie, Neurologie oder Chirurgie.

Anders in Deutschland, wo dies eine Zusatzweiterbildung in Intensivmedizin ist und dafür bereits ein Facharzttitel vorausgesetzt wird (Zusatzbezeichnung Intensivmedizin in Deutschland). Oder die Intensivmedizin in Österreich, welche als Sonderfach gilt und bei den Fachgebieten angesiedelt ist, z. B. Anästhesie oder Innere Medizin.

Weiterbildung Facharzt Intensivmedizin

Der Assistenzarzt Intensivmedizin - oder der Oberarzt mit bereits vorhandenem Facharzttitel aus einer anderen Disziplin - bildet sich während insgesamt mindestens sechs Jahren weiter. Dies geschieht in zwei bis dreieinhalb Jahren nicht fachspezifischer Weiterbildung. Hier kann bei bereits bestehendem Facharzttitel eine Anrechnung stattfinden. Die fachspezifische Weiterbildung Intensivmedizin erfolgt während 30 bis 48 Monate, je nach eingeschlagenem Curriculum (Erwachsene oder Kinder), an einem ausbildungsberechtigten Spital.

Ausbildung Facharzt Intensivmedizin FMH

Der Inhalt der intensivmedizinischen Ausbildung beinhaltet unter anderem Punkte wie:

  • Wiederbelebung, das Basis-Monitoring und die initiale Therapie
  • Durchführung und Beurteilung eines Ruhe-EKGs und dessen Überwachung
  • Fähigkeit situationsgerecht die richtige klinische, hämatologische, laborchemische und radiologische Untersuchung anzuordnen und durchzuführen
  • Durchführung der Maskenbeatmung und Handhabung und Einstellung des Beatmungsgerätes
  • Management und Verabreichung von Analgetika über einen Epiduralkatheter
  • Fähigkeit Blutproben und mikrobiologische Proben zu entnehmen und die entsprechende Interpretation der Resultate zu erstellen, ein Thorax-Röntgenbild zu erstellen und Ergebnisse anderer radiologischer Untersuchungen zu interpretieren, Erkennung und Anordnung von ergänzenden klinischen Untersuchungen wie Labor und bildgebende Verfahren
  • Einlegen von provisorischen Herzschrittmachern, zentralen Venen- und Arterienkatheter, Dialysekatheter / Hämofilter, suprapubischen Blasenkatheter, Thoraxdrainage, intrakranialen Druck-Messung
  • Durchführung einer Defibrillation und Kardioversion, kontinuierlichen Hämo-Diafiltration, Perikardpunktion, Bronchoskopien, ultraschallgesteuerter Punktionen von Gefässen und Drainagen, abdominellen Parazentese, perkutanen Tracheotomie, diagnostische und therapeutische Lumbalpunktion

Anstellung Facharzt Intensivmedizin

Der ausgebildete Assistenzarzt Intensivmedizin findet danach eine erste Stelle als Oberarzt Intensivmedizin überwiegend in einem öffentlichen oder privaten Spital oder einer Universitätsklinik. Eine weitere Karriere als leitender Arzt Intensivmedizin oder einen attraktiven Job als Chefarzt Intensivmedizin stehen durch weitere Fort-, Weiterbildung und einer oft vorausgesetzten Habilitation offen.

Nach oben scrollen